Pfalz Fahne

Wie die Pfalz zu Ihrem Wappentier, dem Löwen, kam.

Ein kleiner geschichtlicher Rückblick.

Die Reihe der Pfalzgrafen bei Rhein begann 1085 nach dem Tod des letzten Pfalzgrafen von Lothringen, dessen Witwe "Adelheid" in dritter Ehe "Heinrich von Laach" heiratete und die Pfalzgrafschaft mit in die Ehe brachte. 1156 übertrug Kaiser "Friedrich I." (Barbarossa) die Pfalzgrafschaft bei Rhein an seinen Halbbruder "Konrad". Nach dessen Tod fiel sie 1195 an den Welfen "Heinrich der Ältere", ein Schwiegersohn Konrads und Sohn "Heinrichs des Löwen". Dieser verzichtete 1212 auf Titel und Territorium zugunsten seines Sohnes, "Heinrich der Jüngere". Nachdem dieser kinderlos verstorben war, ging das Erbe an dessen Schwester "Agnes".

Diese wiederum war mit dem Sohn Ludwig´s I. von Kehlheim, dem Herzog von Bayern "Otto dem Erlauchten" verlobt, welcher zu diesem Zeitpunkt gerade mal 8 Jahre alt war. Dieser wiederum, in Anbetracht der geplanten Hochzeit mit Agnes, wurde von dem Staufer "Friedrich II." mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein beliehen . "Ludwig I." von Kehlheim übte dieses Amt bis zur Wehrhaftmachung (1228) seines Sohnes Otto, kommisarisch aus.

Durch die Heirat kam der welfische Löwe (Goldener Löwe auf Schwarzem Tuch) in das Wappen des "Wittelsbacher Geschlechts", welches nun seit 1214 über Bayern und die Pfalz herrschte. Über die Jahrhunderte wurde der Pfälzer Löwe und die bayerischen weiß / blauen Rauten sowohl in pfälzischen als auch in bayerischen Wappen geführt. Für deren Anordnung gab es jedoch keine festen Regeln, genausowenig wie für die Darstellung des Löwen.

Von 1214 bis 1329 wurden das Herzogtum Bayern und die Pfalzgrafschaft bei Rhein gemeinsam regiert. 1329, durch den"Hausvertrag von Pavia", trennten sich die Wittelsbacher in die "Pfälzische" und in die "Bayerische" Linie. Ebenso legten sie zu diesem Zeitpunkt die Erbfolge fest.

1777 starb der Bayern Herzog "Max III." ohne Erbfolger und der Pfalzgraf "Karl Theodor" übernahm gemäß des Erbfolgeabkommens von 1329 die Regierungsgeschäfte in Bayern. Nach dessen Tod 1799 übernahm "Max I. Josef" aus der Pfälzisch / Zweibrückischen Linie die Regierung in München und wurde 1806 als "Max I." zum ersten Bayerischen König gekrönt.

1814-1815, beim Wiener Kongress, in dessen Zuge Europa neu aufgeteilt wurde, wurde die linksrheinische Pfalz, zu diesem Zeitpunkt der letzte Rest der ehemaligen Pfalzgarfschaft und von Frankreich anektiert, die sich ehemals von Bacharch bis zur Oberpfalz erstreckte, dem Bayerischen Königreich zugeschlagen und war somit offiziell erstmals Teil Bayerns, was sie faktisch bis zur Länderreform 1947/48 auch blieb.